Die Frage, ob und wann ich es denn in Roth nun nochmal probiere, wurde mir in den letzten Wochen schon öfter gestellt, ich habe aber nie so wirklich geantwortet 🙂
Was ich mit Sicherheit sagen kann: 2016 auf jeden Fall nicht, denn nachdem in den letzten 14 Monaten der Fokus auf dem lag, was ich so machen wollte, ist nun erstmal Andrea an der Reihe.
Und was ist mit 2017? Ich habe aktuell nicht das Gefühl, dass ich mit Roth noch eine Rechnung offen habe. Ok, ich bin nicht im Ziel angekommen und es ist sicherlich ziemlich toll dort in das Stadion einzulaufen. Aber ich müsste irgendwie besser mit der Hitze zurechtkommen. Alle Wettkämpfe bei heissen Temperaturen waren immer nicht so toll. Kann man den Termin nicht mal in den September schieben? 😉
Sag niemals nie, aber es gibt auch andere cooleSachen, die mich auch reizen würden.
Wir werden sehen, was die kommenden Jahre so bringen. Jetzt beginnt aber erstmal mein Triathlon-Sabbatical.
Am 12. Juli war nach 135km auf dem Rad Schluss für mich – wie es nun 8 Wochen später, am 12. September lief, könnt ihr nun hier ausführlich lesen.
Der Wecker klingelte wieder um 4 Uhr. Da es im Hotel leider erst ab 5:15 Uhr Frühstück gab, habe ich vorher schon 3 Rosinensemmeln auf dem Zimmer gegessen, da ich laut Plan die letzte „große“ Mahlzeit 3 Stunden vor dem Start essen soll.
Morgens um 6 in dr Wechselzone beim letzten Check
Um 6 machte dann die Wechselzone auf und ich konnte noch einmal zum Rad und die beiden Wechselbeutel kontrollieren. Da ich am Vortag zur Sicherheit etwas Luft aus den Reifen gelassen hatte, habe ich beide Reifen wieder schön auf 8 Bar aufgepumpt und bin dann meine Wechselbeutel kontrollieren gegangen. Als ich davon retour kam, hörte ich den Knall von einem platzenden Reifen. Da hat wohl einer zu fest aufgepumpt, dachte ich mir. Da ich aus Nervosität immer mindestens 5 mal das Rad kontrolliere, bin ich wieder zum Rad – und schau an, es war mein Hinterrad, das geplatzt ist. Schnell das Laufrad rausgenommen und raus aus der Wechselzone. Andrea hatte ich sowieso mit 2 Ersatzschläuchen ausgestattet und zusammen mit dem Bike-Service war das Laufrad in 5 Minuten wieder einsatzbereit. Danach bin ich noch mindestens 5 mal vor dem Schwimmstart zum Rad und hab den Reifendruck kontrolliert 😉
„Bag Basement“
Start war um 7:30 Uhr. Da das Wasser mit 17 Grad recht frisch war, bin ich so spät wie möglich ins Wasser, um nicht unnötig zu frieren. Da alle knapp 500 Langdistanzler auf einmal gestartet sind, habe ich mich weit hinten einsortiert, um dem Chaos am Start zum entgehen. Aber bei der ersten Wendeboje wurde es trotzdem sehr eng und ich habe ein paar Schläge und Tritte abbekommen, aber im Gegenzug auch ausgeteilt. Danach ging es aber und die 2. der beiden Runden konnte ich recht allein in einem gleichmäßigen Tempo schwimmen.
Der Schwimmstart
Dann raus aus dem Wasser und ab in das „Bag Basement“ zum Wechseln. Da meine Hände saukalt waren, hatte ich etwas Probleme die Reißverschlussschnur von meinem Neopren zu greifen. Im Bag Basement sah ich wie andere sich diverse Lagen an Kleidung anzogen. Alles Weicheier denk ich mir und ziehe nur meine beiden Ärmlinge über und stürme in meinem nassen Zweiteiler zum Rad.
Kurz gecheckt, ob der Hinterreifen auch ja noch Luft hat, Sonnenbrille auf, Helm auf, Startnummer um, Rad nehmen und auf gehts. Mein Trainer sagt ja immer, die erste Radrunde muss sich anfühlen wie Kindergeburtstag. Also trat ich mal locker los. Bei 30km hab ich dann mal auf die Uhr geschaut: wow, ein Schnitt von 29,x km/h. Das war schon mal sehr anständig für meine Verhältnisse. Auf dem Deich ging es dann kilometerlang gerade aus am Ijsselmeer entlang. Da nun auch viele der Halbdistanzler mit auf der Radstrecke waren, war es dort recht voll und ich hatte zum Teil Mühe, die 12m Windschattenabstand zum Vordermann zu halten. Andere haben eher ein Teamzeitfahren gemacht.
Nach etwas mehr als 90km auf dem Rad
Auf der Radstrecke gab es vor allem eins: viel Natur. Also kaum Zuschauer und Hotspots. Aber damit hatte ich auch nicht gerechnet. Am Ende der ersten Runde musste man einen kleinen Schlenker fahren und da stand dann Andrea mit Versorgung für den Notfall, aber da war kein Bedarf. Auf der 2. Runde hatte der Wind deutlich zugenommen und es ging nicht mehr ganz so flott voran. Aber ich wollte schon unbedingt den 29er Schnitt halten. Also da wo es gut ging Gas geben. Es wurde dann auch recht einsam. 200m vor mir fuhr irgendwer und irgendwo hinter mir auch irgendwer. Ganz selten wurde noch überholt. Als ich an der 135km-Marke, an der ich in Roth total fertig auf dem Gehsteig lag, vorbei war, konnte an diesem Tag nix mehr schief gehen. Die letzten 20km ging es dann mit Rückenwind in die Wechselzone und von dort flott weiter auf die Laufstrecke.
Ich bin recht schnell in einen guten Rythmus gelaufen und die Beine haben sich super angefühlt. Die erste 7km-Runde um den See lief ich mit einem Schnitt von 9,8 km/h doch etwas zu schnell, also mal Tempo rausnehmen. Als ich am Ende der ersten Runde am Ziel vorbei lief, war gerade die Flower Ceremony für die Männer. Es wurde die deutsche Hymne für Markus Fachbach gespielt. Die zweite Runde ging auch noch recht gut, aber auf der dritten wurde es dann langsam schwer. Die Hüftbeuger machten sich bemerkbar und die Waden auch. Ok, dann fange ich mal an und gehe an den Verpflegungsstellen und versuche mit etwas Cola wieder Schwung ins Getriebe zu bringen. Irgendwann war dann auch die dritte Runde geschafft. Und da wieder das selbe: es wurde unsere Hymne gespielt. Also auch bei den Frauen eine deutsche Siegerin.
Die vierte Runde hat mir keine wirkliche Freude bereitet: es tat ziemlich viel weh, es war am Regnen, es wurde entlang und auf der Laufstrecke immer leerer. Aber: ich war nicht der langsamste und konnte noch den ein oder anderen überholen. Bei der 5. Runde stieg die Stimmung dann wieder und auf der 6. und letzten Runde kommt dann ja eh der magische 40. Kilometer. Ab da gehts ja von selbst. Es war zwar weiterhin sehr hart, aber ich bin schön langsam weiter gelaufen. Andrea stand an der Laufstrecke an verschiedenen Stellen und hat mich mit Koffeingels und Salztabletten gut verpflegt und angefeuert. Die letzten 500m gingen dann wie von selbst, es wurde auch immer lauter, die Stimmung im Ziel schien super zu sein. Und nachdem ich fünfmal am Ziel vorbeilaufen musst, durfte ich jetzt endlich links abbiegen.
Endlich war ich im Ziel und auf der Tribüne wartete der „Huge Kiss“ auf mich 🙂
Direkt hinter dem Ziel gab es dann erstmal Lakritz (Yay!), Weingummi und Cracker. Nachdem sich der Körper nach einer Gemüsesuppe etwas gefangen hatte, ging dann auch wieder richtig gescheite Nahrung in Form von Pommes und Würstl. Es ist nicht so einfach irgendwas zu finden, was man da gerade so essen und trinken mag. Wasser schmeckte nicht, Cola hatte ich schon zu viel, Saft war auch doof. Am Ende wars dann Fanta und im Hotel gab es dann noch Hendl-Teile vom KFC 🙂
Fazit: Ich bin okay geschwommen, super Rad gefahren, so lala gelaufen, war schneller als in Kopenhagen (man kann die Zeiten aber schwer vergleichen) und habe das DNF von Roth überwunden.
Es kam nun schon öfter die Frage auf, was ich nun nach dem DNF in Roth in Almere anders mache, daher hier die Antwort 🙂
Ernährung
In der letzten Stunde vor dem Start keine Kohlenhydrate mehr und nur Wasser zum Trinken.
Kurz vor dem Schwimmstart 1 Gel.
Auf dem Rad starte ich mit 2 Flaschen High5 Iso, also ohne Kohlenhydrathe.
Ich nehme initial 4 Riegel mit, da es auf der Strecke keine gibt, werde aber versuchen die Energie primär über Gels zuzuführen und die Riegel nur gegen das Hungergefühl zu essen. Zu trinken gibts auf dem Rad im weiteren Verlauf nur Wasser. Beim Laufen bei der 1. Hälfte des Marathon auch. Danach gibts dann ggf. auch was mit mehr Zucker.
Mehr Ruhe vor dem Rennen
Die Tage in Roth waren wir wirklich viel „unterwegs“ und hatten auch immer sehr weite Wege zurückzulegen. Das ist in Almere anders. Ich werde nur das nötigste machen und den Rest der Zeit irgendwo abseits des Trubels sein. Es kommt auch als „Team“ nur Andrea mit – es ist also auch weniger Ablenkung da.
Das Wetter
In Almere ist’s Gott-sei-Dank nicht so warm 🙂
Ich glaub, das war bisher die müdeste Woche überhaupt. Aber laut meinem Trainer ist das vollkommen okay: „Im Normalfall wirst jetzt in der Woche erst mal richtig schön müde […] und am kommenden Wochenende wirst Dir noch nicht wirklich vorstellen können eine Langdistanz zu machen.“ Also alles so wie es soll. Das Training lief soweit gut und am Wochenende haben wir auch schon angefangen, alles für Almere zu packen.
Bounty Cake
Da nicht so viel zum Trainieren war, blieb auch mal wieder Zeit zum Backen. Und zur Abwechslung mal keine der österreichischen Spezialitäten, sondern etwas, was besser in meinen Speiseplan passt, also mit relativ wenig Kohlenhydrathen. Das Rezept zum Bounty-Cake gibt es übrigens hier: http://www.mycopenhagenkitchen.com/2015/08/17/bounty-cake/
In den kommenden Tagen geht es jetzt darum, den Körper wieder aus dem Halbschlaf zu wecken, damit er dann am Samstag in Almere hellwach ist.
Da ich wegen Eigenbedarf des Vermieters bis spätestens Ende April 2016 auf meiner Wohnung raus muss, suche ich derzeit etwas neues. Und wo wir dann grad am umziehen sind, können Andrea und ich auch gleich direkt zusammenziehen.
Das heißt wir suchen so ungefähr folgendes:
3 Zimmer
bevorzugt irgendwie im Umkreis von Neuhausen, muss aber nicht
lieber eine größere Küche und ein kleineres Bad
Dusche reicht, Badewanne muss nicht sein
Balkon nur, wenn er auch zum Drauf-sitzen taugt
Es muss Platz für die vielen Fahrräder und Andreas’s Küchenutensilien sein 😉
Umzug ab 1. Oktober möglich
Falls Ihr irgendwas wisst, was so ungefähr in die Richtung geht oder ihr glaubt was passen könnte, gebt doch einfach kurz bescheid. Entweder unten als Kommentar oder per Mail an wohnung@1-jahr-bis-roth.de .
Der letzte große Trainingsblock vor der Challenge Almere Amsterdam ist auch erledigt. Das Training lief – auch wenn es am Wochenende wieder richtig warm war – sehr gut. Die Beschwerden im Bereich des Hüftbeugers sind so gut wie weg, aber ich gehe zur Sicherheit noch weiter zur Physio.
zur Abwechslung war ich mal im erfrischenden Karlsfelder See schwimmen
Neben dem Training habe ich auch die Zeit genutzt, den Ironman 70.3 in Zell am See zu verfolgen. Am Samstag, um mit Oli und Claudia mitzufiebern, die wir auf Fuerteventura kennengelernt haben und am Sonntag um zu schauen, auf welchem Podestplatz die Anja Beranek denn landet. Und alle drei haben erfolgreich gefinished 🙂
Die kommende Woche ist nun erstmal recht locker und wir fangen langsam an, alles für den Trip nach Almere vorzubereiten und zu packen.
… Training standen diese Woche auf dem Plan. Allerdings lief nicht alles so, wie geplant. Vermutlich hab ich bei der Rumpfstabi die ein oder andere Übung gemacht, die ich besser nicht hätte machen sollen, da die Muskulatur im unteren Bauch dafür etwas zu schwach ist. Das hat dann leider zu ein paar Schmerzen im Bereich des Ansatzes vom Hüftbeuger geführt.
Start zu den 6h Rad am Donnerstag
Aber Gott-sei-Dank scheint das alles halb so wild zu sein. Am Mittwoch war ich damit schon kurz in München bei der Physio und eine Auflockerung des Muskels (auch wenn die recht schmerzhaft war), hat schon für eine Linderung der Probleme gesorgt. Am Donnerstag hatte ich dann noch einen Termin bei Manuela Toffolon-Haslauer in der Nähe von Salzburg. Manuela hat dann noch mal über eine Stunde alles was an meinem Körper schief war, gerade gebogen und seit dem ist fast alles wieder normal. Allerdings muss ich nun jeden Tag etwas für die Muskulatur im unteren Bauch tun und den Hüftbeuger gescheit dehnen, damit ich in Zukunft keine weiteren Probleme mehr habe.
Lauftraining bei schönstem Wetter
Aber abgesehen von den leichten Beschwerden lief das Training die Woche gut, auch wenn sich schon eine leichte Erschöpfung zeigt. Aber jetzt ist es ja nur noch eine richtige Trainingswoche …
… um für den letzten 2-Wochen-Block Kraft zu tanken.
Somit standen diese Woche auch nur lockere 9h auf dem Trainingsplan. Das geringe Trainingspensum war auch gut, um wieder mal ein paar Stunden mehr mit Andrea zu verbringen, da wir uns die letzten drei Wochen quasi nicht gesehen haben. So haben wir die freie Zeit genutzt um auch mal wieder eine neue Frühstücks-Location in Salzburg auszuprobieren. Das GLÜXFALL
Die Qualität passt, aber in einer gescheiten Trainingswoche hätte es vorne und hinten nicht gereicht um satt zu werden 😉 So richtig gemütlich für ein langes ausgiebiges Frühstück fanden wir es nicht, aber insgesamt hat es schon gepasst.
Nächstes mal geht es dann wieder ins Würfelzucker.
… muss man bei den Temperaturen der letzten beiden Wochen ja aufstehen, um sein Training bei noch erträglichen Temperaturen durchzuziehen.
Manchmal muss man auch vor der Bahnschranke warten
Nachdem der Infekt nun komplett überstanden ist, liegen nun auch schon wieder 2 Wochen Training mit jeweils bis zu 15h hinter mir. Somit ist der finale Aufbau für Almere im vollen Gange und die Form wird auch wieder besser. Da die Olympiaschwimmhalle aktuell wegen den jährlichen Revisionsarbeiten geschlossen ist, bin ich nun zur Abwechslung auch mal im Freibad (Dante-Bad) zum Schwimmtraining, was bei dem Wetter auch echt super ist.
Das Scheitern in Roth war nicht eingeplant und eigentlich wollte ich nun schon die Wochenenden entspannt mit Andrea verbringen, faul am See rumliegen oder in die Berge fahren.
Aber das muss jetzt noch etwas warten, denn wir haben uns gemeinsam entschlossen, dann doch noch eine weitere Langdistanz dieses Jahr anzugehen. Und zwar die Challenge Almere Amsterdam am 12.09.2015.
Das Rennen in Almere ist deutlich kleiner als die Challenge Roth, es gibt bei der Langdistanz nur knapp 1000 Starter. Der Kurs ist flach und zum Teil unter dem Meeresspiegel. Auch wenn der Kurs flach ist, wird es auf der Radstrecke sicherlich nicht einfach, da man immer treten muss und nicht mal ein paar Minuten bergab die Beine hängen lassen kann. Und der Wind wird vielleicht auch eine Rolle spielen. Es ist halt schon eher so wie damals in Kopenhagen.
Für mich heißt das nun im August nochmal richtig gescheit zu Trainieren, dann 2 Wochen Tapern und dann hoffentlich erfolgreich das Rennen finishen.